Deutschland sucht Igel und Maulwurf

Igel im Garten – Foto: NABU/Christine Kuchem

Umwelt / Citizen Science

Deutschland sucht Igel und Maulwurf

Vom 19. bis 29. September Gartenbewohner beobachten und melden

Berlin – Im September werden wieder Igel und Maulwürfe in ganz Deutschland gesucht. Dieses Mal sollen zusätzlich auch überfahrene Igel gemeldet werden, wie sie leider häufig auf unseren Straßen zu Tode kommen. Die bundesweite Aktion „Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ läuft vom 19. bis 29. September.

„Je mehr Sichtungen gemeldet werden, desto besser“, sagt Theresa Seidel, NABU-Expertin für Citizen Science, „Das hilft den Artenschutzexperten sich ein Bild von den Beständen zu machen.“ Die gemeldeten Daten fließen in eine wissenschaftliche Studie des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung ein, die sich unter anderem mit der Frage beschäftigt, welche Faktoren das Risiko von Igeln erhöhen, im Straßenverkehr zu verunglücken, zum Beispiel die Breite der Straße oder die Nähe zu Grünflächen. Die Leiter der Studie erhoffen sich außerdem Rückschlüsse darauf, ob Tempo-30-Zonen besonders sicher sind, weil der Bremsweg des Autos kürzer ist, oder ob dort das Risiko eher hoch ist, weil die Zonen oft in der Nähe zu urbanen Gärten liegen. „Ob lebend oder tot – jede Meldung hilft uns, mehr über das Vorkommen der Tiere und die Risiken auf der Straße für sie zu erfahren“, sagt Lea-Carina Hinrichs, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung.

Auch der Maulwurf wird wieder gesucht, denn bei ihm ist die Datengrundlage noch schlechter als beim Igel. Die Tiere sind selten zu sehen, doch ihre Erdhügel verraten ihre Anwesenheit. Daher können auch Maulwurfshügels gemeldet werden. Die Auswertung der diesjährigen Frühjahrszählung ergab eine Anzahl von 930 Maulwürfen und 4.700 Igeln.

Unter Igelsuche.de kann jeder seine Beobachtungen mit Datum und Fundort eintragen, ein Foto hinzufügen und Hinweise zum Fund dokumentieren.

„Deutschland sucht Igel und Maulwurf“ ist ein gemeinsames Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung, der NABU|naturgucker, des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung, der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V., des NABU Bundesverbands und des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV). Ziel ist, ein langfristiges Monitoring zu Verbreitung und Vorkommen von Igel und Maulwurf in Deutschland zu etablieren. Die hieraus gewonnenen Erkenntnisse erlauben zukünftig eine Bewertung der Bestandssituation von Igel und Maulwurf. Daraus sollen später Artenschutzmaßnahmen abgeleitet werden.

Für Rückfragen:
Theresa Seidel, NABU-Expertin für Citizen Science, Tel. +49 (0)30.284984-1222, Theresa.Seidel@NABU.de

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