Guck mal, wer da summt

Asiatische Hornisse (Vespa velutina) – Foto: Ulrich + Karin Klein NABU-Naturgucker

Umwelt / Hornissen

Guck mal, wer da summt

NABU und NABU|naturgucker rufen dazu auf, Hornissen zu melden

Berlin – Sie ist gekommen, um zu bleiben: Die Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland von West nach Ost weiter aus. 2014 war sie erstmals in Deutschland beobachtet worden, mittlerweile gilt die eingeschleppte Art als etabliert. Der NABU ruft zusammen mit seinem Partner NABU|naturgucker dazu auf, Hornissen und deren Nester zu fotografieren und online zu melden (www.NABU.de/Hornissen-melden). So sollen weitere Erkenntnisse über die Verbreitung gewonnen werden.

Gemeldet werden soll nicht nur die Asiatische, sondern auch die Europäische Hornisse. Diese steht unter besonderem Schutz, wird aber häufig mit ihrer asiatischen Verwandten verwechselt, was fatale Konsequenzen für die heimische Art haben kann.

„Die Europäische Hornisse spielt in unserem Ökosystem eine unverzichtbare Rolle, indem sie die Bestände von Fliegen, Bremsen, Mücken, Wespen und vielen anderen Insekten in Schach hält“, erläutert Theresa Seidel, NABU-Expertin für Citizen Science. „Sie ist auch eine nützliche Bestäuberin.“ Das gilt zwar auch für die Asiatische Hornisse, jedoch bildet sie im Vergleich zur Europäischen Hornisse viel größere Völker und hat nur wenige natürliche Feinde, weshalb ihre Ausbreitung negative Konsequenzen für die Natur haben kann. Daher sei es wichtig, Menschen über die verschiedenen Hornissenarten aufzuklären, so Seidel.

„Wir wollen wissen, wie weit sich die Asiatische Hornisse inzwischen verbreitet hat“, so Seidel weiter. „Mit den Daten können wir uns ein Bild von der Lage machen und daraus Schutzkonzepte für die Europäische Hornisse ableiten. Das ist auch für die Imkerei wichtig, die durch die invasive Art Verluste ihrer Bienenvölker befürchtet.“

Die Hornissen-Meldeaktion wird bis mindestens in den Spätherbst laufen.

Weitere Infos und Meldeformular: www.NABU.de/Hornissen-melden

Pressebilder: www.NABU.de/Pressebilder_Hornissen

Zusatzinformationen:

Europäische Hornissen (Vespa crabro) können überall in Deutschland beobachtet werden. Sie sind tag- und nachtaktiv, wohingegen Asiatische Hornissen (Vespa velutina) nur tagsüber zu sehen sind. Europäische Hornissen nisten in wettergeschützten Hohlräumen wie Baumhöhlen, Nistkästen, Dachböden oder Rollladenkästen. Asiatische Hornissen kommen bisher vor allem im Westen und Süden Deutschlands vor. Sie bauen im Frühjahr ihr erstes, kleineres Nest ebenfalls häufig an Orten wie Dachböden, das zweite, größere Sommernest wird meist im Freien gebaut, beispielsweise in Baumkronen, oft in über zehn Metern Höhe. Alle Hornissen lieben Baumsäfte, Nektar, Fallobst, Honigtau, als Nahrung für ihre Larven jagen sie zudem andere Insekten.

Mit der Orientalischen Hornisse (Vespa orientalis) ist 2024 eine weitere neue Art bei uns aufgetaucht, wenn auch bisher nur mit einem Einzelfund in Baden-Württemberg. Auch sie soll gemeldet werden, falls sie entdeckt wird. „Es ist aber extrem unwahrscheinlich, dass sie sich schon verbreitet hat“, meint NABU-Expertin Theresa Seidel.

Europäische Hornissen sind durchschnittlich etwas größer als Asiatische und Orientalische Hornissen. Sie unterscheiden sich außerdem in der Farbgebung und Musterung. „Wichtig ist uns, dass Beobachtungen möglichst mit Fotos an uns gemeldet werden“, so Seidel. „Insekten sind nicht leicht zu fotografieren, aber ein gestochen scharfes Foto ist nicht unbedingt erforderlich. Unsere Expertinnen und Experten können meist auch mit einem verwackelten Bild die Art bestimmen. Wichtig: Bei Hornissen sollte man einen gewissen Abstand halten, vor allem zum Nest.“

Für Rückfragen: 

Theresa Seidel, NABU-Expertin für Citizen Science, Tel. +49 (0)30.284984-1222, Theresa.Seidel@NABU.de

Monika Nelissen, AK-Leiterin „Wildbienen“ NABU-Stadtverband Aachen e.V.,

monneli@gmx.net

Asiatische Hornisse (Vespa velutina) – Foto: Ulrich + Karin Klein NABU-Naturgucker

Europäische Hornisse (Vespa crabro)- Foto: Ulrich Schwenk

en_USEnglish