Kinder lernen: Wasser kennt keine Grenzen

Artikel aus den Aachener Nachrichten, 03. Aug. 2011

Projekt Aquadra organisiert Wassercamp mit Kindern aus der Euregio. Sie tragen Natur-Bewusstsein in die Familien.

Die Kinder aus der Euregio bauen beim internationalen Wassercamp einen Bachlauf aus Lehm. Foto: Ralf Roeger.

Von Martina Stöhr
Aachen.
Bis zu den Knien im Tümpel waten, Plankton unter dem Mikroskop untersuchen oder einen Bachlauf aus Lehm formen: Dazu hatten jetzt 29 Kinder zwischen sieben und 13 Jahren bei einem internationalen „Wassercamp“ Gelegenheit. Organisiert wurde das im Rahmen des Projekts Aquadra. „Kinder sind die besten Werbeträger, wenn es um die Sensibilisierung für ökologische Themen geht“, meint Alfred Lecerf, Vorsitzender der Lokalen Entwicklungsagentur. Sie würden das Gelernte in ihre Familien tragen und so für ein neues Bewusstsein sorgen.

Auf dem Jugendgruppenzeltplatz am Hergemather Weg lernten die Jungen und Mädchen aus der Euregio unter anderem, „welch kostbares Gut Wasser ist, und dass Wasser keine Grenzen kennt“. Denn werde auf der einen Seite der Grenze ein Fluss begradigt, könne das auf der anderen Seite Überschwemmungen zur Folge haben, sagt Philippe Krott von der Lokalen Entwicklungsagentur. Deshalb mache es Sinn, einen grenzüberschreitenden Bewirtschaftungsplan zu erstellen. „Das sollte selbstverständlich sein, ist es aber nicht“, so Krott.

Zwölf Partner
Im Jahr 2009 haben zwölf Partner aus der Euregio Maas-Rhein das Projekt Aquadra gestartet, um die Zusammenarbeit der Regionen bei der Bewirtschaftung von vier Nebenflüssender Maas zu verbessern. Die Wasserbehörden der einzelnen Regionen arbeiten gemeinsam an einer besseren Wasserqualität, gegen Erosion und gegen Überschwemmungen. Dafür haben sie laut Krott inzwischen eine Reihe von Instrumenten und Werkzeugen entwickelt.

Mit so einem grenzübetschreitenden Projekt könne man nicht früh genug anfangen, meinen die Organisatoren, und haben deshalb Kinder aus der Euregio zum Wassercamp eingeladen. „Ich fand das mit den verschiedenen Sprachent oll“, erzählt die zehnjährige Usa Ehrlichmann von ihren Erfahrungen im Wassercamp. Die Kinder hätten tatsächlich keine Probleme, die Sprachbarriere zu überwinden, meinen die Organisatoren. Trotz aller Unterschiede hätten sie in kürzester Zeit zueinandergefunden.

Unter dem Motto „untersuchen, begreifen, lernen“ setzten sie mit der Wasserqualität auseinander und mit den Indikatoren, die dabei helfen, sie zu bestimmen, so Britta Mahn vom Naturschutzbund Aachen. „Die Göhl war gar nicht sauber“, meint ein Junge und fügt hinzu: „Da war Seifenlauge drin.“ Alle Kinder sind sich einig: „Wir müssen sorgfältiger mit dem Wasser umgehen.“

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