Was machen eigentlich die Schildkröten in unseren Gewässern?

An einigen Tümpeln, Teichen und Seen in Aachen lassen sich mittlerweile Schildkröten beobachten. Doch so schön diese vielleicht auch anzusehen sind, gehören sie nicht in unsere Landschaft. Stattdessen kommen sie aus Asien oder Nordamerika, werden als Haustiere angeschafft und, sobald sie lästig oder zu groß werden, ausgesetzt. Oft geschieht dies nicht aus böser Absicht, kann aber für einheimische Tiere und Pflanzen verheerende Wirkungen haben.

Rotwangen-Schmuckschildkröten. Foto: NABU/Helge May

Das absichtliche oder unbeabsichtigte Einschleppen gebietsfremder Arten gilt weltweit nach der Zerstörung von Lebensräumen als die zweitgrößte Gefährdungsursache für die biologische Vielfalt. Die negativen Folgen sind vielfältig. So können invasive Arten durch einen erhöhten Fraßdruck einheimische Arten schädigen. Sie können aber auch Parasiten einschleppen, Krankheiten übertragen oder in Konkurrenz um Lebensraum und Nahrung gehen und so heimische Arten in ihrem Bestand gefährden. Die erwähnten Schmuckschildkröten richten bspw. in den Gewässern Schäden an, weil sie Amphibienlarven, Wasserinsekten und insbesondere Wasserpflanzen in erheblichem Umfang vertilgen. Da es ausdrücklich verboten ist, solche Tiere in der Natur auszusetzen und es oftmals ein Problem darstellt, die Tiere anderweitig wieder loszuwerden, sollte sich jeder Tierfreund vor Kauf oder Schenkung ernsthaft Gedanken machen, ob er die Verantwortung für das Tier ein ganzes Tierleben lang übernehmen kann. Schildkröten sind dabei keinesfalls allein: In Deutschland kommen mittlerweile über 1100 gebietsfremde Arten vor (Quelle: Positionspapier „Gebietsfremde Arten“ des Bundesamtes für Naturschutz). Allerdings ist hiervon wiederum nur eine geringe Zahl von wenigen Dutzend Arten für heimische Arten und Lebensgemeinschaften gefährlich.

Nicht nur Tiere, sondern auch standortfremde Pflanzenarten  gelangen durch den Menschen in unsere Natur und können erheblichen Schaden anrichten, wie z. B. Riesenbärenklau, Drüsiges Springkraut und Japanischer Knöterich. Dies geschieht oftmals durch unsachgemäß entsorgten Grünschnitt und Kompost aus privaten Gärten. Wird dieser bspw. im Wald entladen, können sich exotische Pflanzen verbreiten. Darüber hinaus schadet die düngende Eigenschaft des Komposts der natürlichen Pflanzengesellschaft. Leider beobachten wir solche ordnungswidrigen Ablagerungen oft am Rande von Naturschutzgebieten, wo sie besonders schädlich sind.

Dabei ist es so einfach, Gartenabfälle richtig zu entsorgen: In Aachen werden an 24 Standorten einmal wöchentlich kompostierbare Gartenabfälle (z. B. Laub, Rasen- und Heckenschnitt) bis zu einem Kubikmeter angenommen. Die genauen Standorte und Annahmezeiten werden im Abfallkalender der Stadt Aachen und in der Tagespresse bekanntgegeben. Bitte informieren Sie sich! 🙂

 

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