Aachen pflanzt eine Liebesbaumallee

„Gemeinsam Bäume pflanzen – Für die Liebe und die Zukunft“ – So lautete das Motto der Liebesbaumallee-Kampagne des Eine Welt Forums Aachen, das durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert wurde und dessen Kooperationspartner wir als NABU Aachen waren. Die Idee: In der Kastanienallee im Müschpark sollen neue Bäume gepflanzt werden. Doch dies soll nicht im Stillen geschehen, sondern die Menschen Aachens sollen mit einbezogen werden und daran teilhaben.

Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen (links) und Projekleiterin Madeleine Genzsch (rechts) bei der Urkundenverleihung. Foto: NABU Aaxchen/Ulrich Schwenk

Die Projektleiterin Madeleine Genzsch wollte zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht nur mit schlechtem Gewissen und Verzicht zu tun haben muss: Bäume pflanzen, die für Stadtgrün und Lebensraum, für saubere Luft und Naherholung sorgen, ist nicht nur nachhaltig, sondern etwas, das die Menschen begeistert und bei dem sie gerne mitwirken. Was wäre also, wenn sich die Aachener*innen für eine Baumpatenschaft bewerben könnten? Und was, wenn man das mit einer Liebeserklärung tun muss?

Die Idee für die Liebesbaumallee war geboren. Mehrere Monate lang konnten sich Menschen mit einer Liebesbotschaft um eine Baumpatenschaft bewerben. Dies konnte eine Liebeserklärung an den Partner, die Kinder, die Schwester, die Mitbewohner*innen oder auch an den Fußballverein, die Schule u.v.m. sein. Der Liebe waren keine Grenzen gesetzt. Über 60 Liebesbotschaften gingen ein und die Jury, bei der auch unsere zweite Vorsitzende Betty Malangré mitwirkte, hatte die mehr als schwere Aufgabe, die 14 Gewinner*innen auszuwählen.

Am Valentinstag, den 14.02.2025, war es dann endlich so weit: Die Bäume waren vom Aachener Stadtbetrieb gepflanzt und die Allee wurde mit einer bunten Zeremonie eingeweiht. Johannes und Lukas vom NABU starteten mit einer Exkursion um 11:00 Uhr, bei der sie dazu einluden, die Vögel des Müschparks zu erleben. Um 12:00 Uhr begann dann der offizielle Teil, bei dem Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen eine Rede hielt und den glücklichen Gewinner*innen ihre Urkunde verlieh. Mit einem kleinen Dankbarkeitsritual und einem gemeinsam gesungenen Lied in Öcher Platt (dies war eine der vielen eingesendeten Liebesbotschaften) ging die Veranstaltung zu Ende.

Die Bäume können jedoch immer noch bestaunt werden: Schlendert dadurch einfach einmal durch den Müschpark. Die Kastanienallee ist im Moment noch mit biologisch abbaubaren Luftballons geschmückt, aber auch sonst nicht schwer zu finden. Zwischen jahrhundertealten, mächtigen und beeindruckenden Stämmen stehen nun die im Gegensatz winzig und schmächtig wirkenden neuen Bäumchen. Wenn die älteren Bäume absterben, so wie es der Lauf der Dinge ist, werden die Kleinen weiter wachsen und die entstandenen Lücken schließen. Gepflanzt wurden übrigens Esskastanien, die als sogenannte „Klimabäume“ gelten: Als trockenheits- und hitzeresistente Baumart sind sie gegenüber der Klimakatastrophe besser gewappnet als andere Baumarten. Daher werden sie hoffentlich noch viele Jahrzehnte und Jahrhunderte weiter wachsen und gedeihen – und ein Zeichen für die Liebe setzen.

Fotos: NABU Aachen/Ulrich Schwenk

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