Freibad für alle! Auch Vögel, Insekten und Kleinsäuger brauchen Abkühlung
Der NABU Aachen ruft dazu auf, bei Hitze Vogeltränken aufzustellen
Abbildung 1: Vogeltränke – Foto: Rita Priemer
Aachen – Die derzeitige hochsommerliche Hitze macht Menschen und Tieren gleichermaßen zu schaffen. Ausruhen im Schatten, Abkühlung, viel trinken – die Strategien in der Tierwelt gegen die anhaltende Hitze sind dabei den menschlichen sehr ähnlich. Gerade in der Stadt mit vielen versiegelten Flächen gibt es aber für viele Tiere wenig Gelegenheit, rasch den Durst zu stillen, da kleine Wasserstellen fehlen. Vögel müssen oft weite Strecken zurücklegen, um ihren Durst und den ihrer Brut zu stillen. Der NABU empfiehlt Naturfreunden daher dringend, jetzt Vogeltränken aufzustellen.
Diese müssen allerdings täglich gereinigt und das Wasser gewechselt werden. Sonst vermehren sich Salmonellen, Trichomonaden und andere Erreger und machen die Wasserstellen zu tödlichen Infektionsquellen. „Naturfreunde sollten daher darauf achten, den Tieren saubere Vogeltränken anzubieten, egal ob im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon“, sagt Betty Malangré, Sprecherin des Arbeitskreises Naturgarten des NABU Aachen.
Da Vögel insbesondere bei diesen Temperaturen auch gerne baden, haben die Keime im lauwarmen Wasser leichtes Spiel. „Man sollte daher an täglichen Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen der Tränken denken!“, so Malangré. Allerdings sollten keine Chemikalien zur Desinfektion verwendet werden. Kochendes Wasser reiche vollkommen, betont der NABU. Als Alternative könnten auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. Die Parasiten werden abgetötet, wenn eine Tränke 24 Stunden in der Sonne trocknet.
Der NABU weist darauf hin, dass es geeignete Vogelbäder im Gartenhandel gibt; eine flache Schüssel, ein Blumentopf-Untersetzer oder ein Suppenteller tun es aber auch. Wichtig ist, dass die Tränke auf einem gut einsehbaren Platz nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen eingerichtet werde. Sonst könnte manch „Stubentiger“ dem fröhlichen Badespaß ein jähes Ende bereiten. Um dies zu verhindern, eignen sich insbesondere freihängende Vogeltränken. Größere Tränken sollten immer ein Brett als Ausstiegshilfe für ungeübte Jungvögel, aber auch für kleinere Säugetiere bekommen.
Wasserquellen im Garten oder auf dem Balkon erfreuen nicht nur die Vogelwelt. Auch die in unseren Gärten heimischen Kleinsäuger wie Igel, Eichhörnchen, aber auch Mäuse freuen sich über ebenerdige, leicht erreichbare Wasserstellen. Wer noch mit Steinen für Sitzmöglichkeiten innerhalb der Wasserstelle sorgt, wird nicht nur dankbare Vögel beobachten können, sondern auch Schwebfliegen, Hummeln und Wildbienen, die sich dort laben.
Für Rückfragen:
Betty Malangré, Sprecherin des Arbeitskreises Naturgarten des NABU Aachen, Email: b-malangre@t-online.de
