Apfelernte im NABU-Naturschutzgebiet „Am Türmchen“ ein voller Erfolg

Pressemeldung des NABU-Stadtverbandes Aachen

Datum: 08.10.2016

Autor: Carina Zacharias

Laut prasselnd fallen die reifen Äpfel aus dem Baum auf die ausgebreitete Plane. Wer keinen Helm auf hat, sollte hier besser Abstand halten! Doch die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer der NABU-Naturschutzstation Aachen sind ein eingespieltes Team.

Mit zwei langen Obstpflückern wird an den Ästen gerüttelt, um die Früchte abzuschütteln. Anschließend werden sie aufgesammelt und in Säcke abgefüllt. Jedes Jahr wird hier auf der Streuobstwiese „Am Türmchen“ am Dreiländerweg und auf anderen geschützten Obstwiesen rund um Aachen auf diese Weise das Obst geerntet.

Erst werden die Äpfel mit viel Kraft vom Baum geschüttelt, dann werden sie aufgesammelt. Foto: Carina Zacharias.

Niklas (9) hilft tatkräftig mit. Foto: Carina Zacharias.

Die schweren Säcke müssen zum Glück nicht weit geschleppt werden. Ein Traktor kommt vorbei und sammelt sie ein. Foto: Carina Zacharias.

„Es ist immer ein bisschen, als würde der Baum aufatmen, wenn man ihn von seiner Last befreit“, sagt Gudrun Maxam vom NABU Aachen lachend. Die Ernte falle allerdings vergleichsweise gering aus in diesem Jahr, erklärt sie weiter. Das liege an dem schlechten Wetter im Frühjahr und dem trockenen Herbst. Dies sei jedoch nicht bedenklich, die Bäume hätten ohnehin im letzten Jahr sehr viel getragen und würden sich dann häufig im folgenden Jahr erst mal wieder „erholen“. Die Sorten Boskoop, Kaiser Wilhelm, Goldparmäne und Goldrenette werden an diesem ersten Oktober gepflückt. Aus ihnen wird anschließend Apfelsaft gepresst. Doch den fleißigen Helfern schmecken die Äpfel auch schon jetzt – frisch vom Baum.

Rim (9) macht den Geschmackstest. „Süß!“, lautet das Urteil. Foto: Carina Zacharias.

Streuobstwiesen waren bis Mitte des letzten Jahrhunderts im Raum Aachen weit verbreitet und versorgten die Bevölkerung mit Obst. Mehrere Dutzend Apfel-, Birnen-, Pflaumen- und Kirschsorten wurden in der Region angebaut und vermarktet. Heute jedoch drohen alte, regionale Obstsorten auszusterben. Der NABU setzt sich daher dafür ein, Streuobstwiesen und ihre Artenvielfalt zu erhalten. Dies ist auch gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zum Naturschutz, denn die alten Obstwiesen bieten durch ihren Strukturreichtum vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Beispielsweise nutzen Vogel- und Fledermausarten Höhlen in alten Obstbäumen zur Aufzucht ihrer Jungen. Auch der Steinkauz brütet hier.

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