Abenteuer im Auenland

Ein Bericht vom NABU-Sommerlager 2019

Zum neunten Mal bot der NABU-Stadtverband Aachen für Kinder zwischen 7 und 12 Jahren eine Zeltwoche in der letzten Sommerferienwoche an. Vierunddreißig Kindern schlugen im Familien- und Jugendbildungshof „Auenland“ bei Mulartshütte an der Vicht ihre Zelte auf – soweit sie es nicht vorzogen, in die bereitstehenden Tipis zu ziehen. Begleitet und angeleitet wurden die Kinder von einem Team aus erfahrenen Betreuern.

Das Wetter meinte es gut mit der Gruppe: Es wurden fünf sonnige Tage, doch nicht zu heiß. Die Nächte waren allerdings eisig-kalt, denn der Platz liegt in einem Kaltluft-Sammelgebiet. Doch der heiße Kakao am Morgen ließ die Kinder die Kälte schnell vergessen.

Gleich in der ersten Nacht brachen die Teilnehmer in Kleingruppen zur Nachtwanderung auf, den Weg mussten sie anhand von Zeichen selber finden – begleitet von den Rufen des (echten!) Waldkauzes. Das letzte Stück sollten sie sogar ganz alleine, ohne Licht und ganz still zurücklegen. Da zeigte sich schnell, dass jüngere Kinder in dieser Hinsicht viel mutiger sind als die Älteren.

Auch in den nächsten Tagen ging es in den Wald. Das eine mal galt es Wolfsspuren bis zu einer Quelle zu folgen, wobei unterwegs allerlei Tier-Rätsel gelöst werden mussten. Das andere Mal sollten sie eine Riesen-Murmelbahn für Tennisbälle am Hang errichten. Die Strecken der fünf Teams lagen übereinander, so dass das Ende der obersten Bahn gleichzeitig der Anfang der nächst tiefer gelegenen bildete. Die Aufgabe war gar nicht so einfach, da es gleichzeitig noch verschiedene Vorgaben zu beachten galt. Aber mit ein klein wenig Unterstützung rollte am Ende der Ball rund 60 m hangabwärts durch seine Bahn mit S-Kurven, Tunneln, Sprüngen und anderen Hindernissen.

Die andere Zeit verbrachte die Gruppe auf dem sehr weitläufigen Auenland-Gelände. So erkundeten die Kinder die angrenzende Vicht, suchen dort nach Kleintieren wie Eintagsfliegen, Flohkrebsen und Köcherfliegenlarven, ließen ihre selbst gebauten Mini-Flöße schwimmen oder plantschen einfach nur im Wasser. Am dritten Tag galt es, das Auenland zu retten und den Magischen Flusskiesel zurück zur Flusskönigin zu bringen. Den hatte nämlich der böse Zauberer Zwackelzahn mit Hilfe der Gnome gestohlen! Allerlei Hinweisen mussten die tapferen Retter nachgehen, mysteriöse Orte und Wesen aufsuchen, bis am Ende fast alle gleichzeitig den kostbaren Stein im Unsichtbaren Schloss auffanden.

Weiterhin gab es zahlreiche Workshop-Angebote, denen oftmals das Thema Nachhaltigkeit zugrunde lag. So konnten neben Korken-Flößen z.B. hübsch verzierte Vasen aus alten Milchpackungen oder Wildbienen-Nisthilfen aus Schilf gebastelt werden, Lavendelsäckchen befüllt oder aus Baumwollstoff und Bienenwachs wieder verwendbare Butterbrotpapiere hergestellt werden. Richtig kreativ wurde es beim malerischen Gestalten einer großen Leinwand. Das gleiche galt für die „Flussbauer“, die mit viel Lehm und Naturmaterialien zwei Biertische in fantastische Flusslandschaften verwandelten. Diese wurden am letzten Tag im Beisein der Eltern ‚geflutet’. Und natürlich durfte auch das abendliche Lagerfeuer nicht fehlen. Wie man so ein Feuer überhaupt in Gang bringt – gar nur mit Feuerstahl – war für einige Teilnehmer eine weitere Herausforderung. Trotz des großen Angebotes gab es aber immer noch viel Freiraum für freies Spielen.

Fazit eines der jungen Teilnehmers am Ende: „Besser als der Aufenthalt in New York!“