Der Countdown läuft. Bis zum 19. März kann der „Vogel des Jahres“ 2021 noch gewählt werden!

NABU-Pressemeldung

Umwelt / Naturschutz / Artenschutz

 Der Countdown läuft. Bis zum 19. März kann der „Vogel des Jahres“ 2021 noch gewählt werden!

Bis zum 19. März sind alle Naturinteressierten eingeladen, mitzumachen. Zudem erklärt der NABU, welche Kandidaten der Vogelwahl jetzt schon zu hören sind.

Berlin – „Frühling kommt, der Sperling piept“, sang schon Marlene Dietrich. Kaum etwas verbinden wir so sehr mit dem Frühling wie Vogelgezwitscher. Davon zeugen zahlreiche Schlager und Volkslieder. Viele gefiederte Sänger laufen rund um den meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März zu Höchstform auf. Auch unsere Vogel-des-Jahres-Kandidaten trällern im vielstimmigen Chor mit.

Auslöser für die Vogelgesänge ist die zunehmende Tageslänge. „Bereits um den Jahreswechsel herum ,läuten‘ die ersten Kohlmeisen, wie ihr oft zweisilbiger klingelnder Gesang beschrieben wird“, sagt NABU-Vogelschutzexperte Lars Lachmann, „Andere Meisen singen dann auch schon  –  vor allem die Blaumeise, eine der Stichwahlkandidatinnen.“  Auch die derzeitige Nummer eins der Wahl, das Rotkehlchen, gehört zu den ersten Sängern.

„Manch frühe Gesangsstrophe dient sicher auch dazu, die eingerosteten Kehlen zu ölen und etwas zu üben“, so Lachmann, „Das ist bei den Vögeln nicht anders als bei uns Menschen.“ Die Vogel-des-Jahres-Kandidatin Amsel, bisher noch hinten im Ranking, macht ab Mitte Februar intensiv Eigenwerbung, wenn ihr melodischer und variantenreicher Gesang erklingt. In diesem Jahr startete sie pünktlich zum Ende der Dauerfrostperiode. Sie bevorzugt die große – besser gesagt hohe – Bühne für ihre Darbietung: einen Dachgiebel oder Baumwipfel.

Ein „Early Bird“ ist auch die Feldlerche. Ihre Gesangssaison beginnt, sobald die Vögel im Februar und März aus dem Süden zurückkehren. Dann trällert sie von der Morgendämmerung bis zum Abend. Einst galten die kleinen Vögel wegen ihres frühen Starts in den Tag als natürliche Wecker. „Die Lerche war´s, und nicht die Nachtigall, wußte schon Shakespeare. Mit den Feldlerchen kehren auch die Kiebitze aus Südwest-Europa zurück. Im März besetzen sie ihre Brutreviere auf frisch ergrünten feuchten Wiesen und Feldern. Dann begleitet ihr namensgebendes „Ki-witt“ als Soundtrack die akrobatischen Balzflüge der Männchen.

Die charakteristisch flötenden Balzstrophen des Goldregenpfeifers sind leider seit einigen Jahren nicht mehr über Deutschlands Mooren zu hören. Doch nahe der Küste hört man im Winter und Frühjahr die melancholischen „düh“-Rufe größerer rastender Trupps, bevor sie weiter nach Norden ziehen.

Die Stadttaube ist ganzjährig in unseren Siedlungen zu beobachten. Ihr bekanntes Gurren ertönt vor allem zur Balzzeit über Straßen und Plätzen und damit deutlich häufiger im Frühjahr. Auch der Eisvogel überwintert bei uns. Bei ihm ist der scharf pfeifende Ruf kaum von seinem Gesang – einer Reihe mehrerer Rufe – zu unterscheiden. Trotzdem steigen die Chancen, ihn zu Beginn der Brutzeit Anfang März an sauberen Flüssen und Seeufern zu hören.

Unter den Jahresvogel-Kandidaten betritt die Rauchschwalbe als letzte die Chor-Bühne. Als einziger Langstreckenzieher im Kandidatenreigen ist sie erst Mitte April aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück. Sofort lässt sie dann ihr lautes Zwitschern mit eingebauten munteren „witt witt“-Rufen vernehmen. Der Frühling ist dann bereits fortgeschritten, Schwalben gelten daher als Vorboten des Sommers.

Der NABU-Landesverband NRW setzt sich für die Rauchschwalbe als „Vogel des Jahres“ ein. „Sie steht für so wichtige Themen wie Insektenschutz und naturverträgliche Landwirtschaft, erklärt Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW.

Fliegende Insekten, wie Fliegen und Mücken, sind die Nahrungsgrundlage der Schwalben. „Wo es keine Insekten mehr gibt, da können weder Vögel noch andere Tiere und Pflanzen leben. Insektenschutz heißt deshalb nicht nur Vogelschutz, sondern Artenschutz!, so Naderer weiter. Deshalb ruft der NABU NRW alle Vogelfreunde und -freundinnen in NRW auf, unter www.vogeldesjahres.de  noch bis zum 19. März für die Rauchschwalbe zu stimmen. Denn das Rennen ist knapp – aktuell hat das Rotkehlchen die Nase vorn, dicht gefolgt von der Rauchschwalbe auf Platz 2 und dem Kiebitz auf Platz 3.

Der Insektenschutz und eine naturverträgliche Landwirtschaft brennen uns auch im Rahmen unserer Volksinitiative Artenvielfalt NRW unter den Nägeln, so die NABU-Landesvorsitzende Naderer. Wer noch mehr für die Vögel der Agrarlandschaft und die Artenvielfalt in NRW allgemein tun wolle, den rufe der NABU NRW dazu auf, auch die Volksinitiative Artenvielfalt NRW mit seiner Unterschrift zu unterstützen. Unter www.artenvielfalt-nrw.de stehen Unterschriftenlisten zum Download, ein Bestellformular für Materialien sowie weitere Infos zur Volksinitiative zur Verfügung.

Noch bis zum 19. März kann jeder seine Stimme für einen der Sänger unter www.vogeldesjahres.de abgeben. Bisher haben schon über 227.000 Menschen bei der Aktion vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), mitgemacht. Für unentschlossene Wähler gibt es unter www.NABU.de/birdomat einen Bird-O-Mat. Er hilft dabei, den eigenen gefiederten Favoriten herauszufinden.

Abstimmen bei der Wahl des Vogel des Jahres 2021: www.vogeldesjahres.de

Mehr Details zum aktuellen Zwischenstand: https://www.nabu.de/news/2021/01/29301.html

Medieninfoseite mit Hintergrundinformationen und ausgewähltem Bild-, Audio- und Filmmaterial sowie Radio-O-Töne:  www.NABU.de/medieninfos-vogelwahl

Kostenfreie Pressebilder: www.NABU.de/pressebilder_Vogel-des-Jahres-2021

Bird-O-Mat: www.NABU.de/birdomat