Kooperation zwischen Feuerwehr und NABU – Floriansdorf wird Umweltbildungszentrum

Aachens Umwelt- und Feuerwehrdezernent Dr. Markus Kremer (l.) hat im Beisein von Feuerwehr-Chef Jürgen Wolff (r.), Franz-Josef Kogel vom Feuerwehrverband und Vertreter*innen des NABU die neue Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Für den NABU-Stadtverband Aachen e.V. unterzeichnete der erste Vorsitzende Claus Mayr (3ter vl) im Beisein von Britta Mahn (NABU-Umweltbildung) und Betty Malangré (Naturgärtnern)

NABU-Pressemeldung

Umweltbildung

Kooperation zwischen Feuerwehr und NABU – Floriansdorf wird Umweltbildungszentrum

Aachen – Ursprünglich von dem Feuerwehrverband Aachen gegründet, um Brandschutzübungen für Kinder durchzuführen, hat sich das Floriansdorf auf dem Campus Melaten mittlerweile zu einem vielfältigen Bildungsort entwickelt. Neben der STAWAG, dem Roten Kreuz und der Initiative „FahrRad in Aachen“ ist auch der NABU-Stadtverband Aachen langjähriger Partner des Projekts.

Bereits seit 2015 betreut Betty Malangré vom NABU Aachen zusammen mit anderen freiwilligen Unterstützer*innen den sogenannten Giftpflanzengarten. Dieser war ursprünglich von einer Lehrerin der David-Hirsch-Schule angelegt worden. Als die Schule keine Kapazitäten mehr für das Projekt hatte, übernahm Betty Malangré ehrenamtlich die Betreuung im Namen des NABU Aachen. „Wir haben den Garten gepflegt, Schilder angebracht, Führungen veranstaltet und Fortbildungen zum Thema Giftpflanzen angeboten“, erzählt Malangré. Und das, obwohl Giftpflanzen gar nicht unbedingt „NABU-Thema“ seien. „Deswegen haben wir uns überlegt: Kann man das Ganze nicht ein bisschen mehr im Sinne des Naturschutzes gestalten? Heute liegt unser Fokus viel mehr auf dem naturverträglichen Gärtnern, und auch das wird super angenommen. Daraus hat sich sogar ein eigener NABU-Arbeitskreis entwickelt, dem mittlerweile circa 50 Interessierte angehören!“

Die Nutzung und Entwicklung des Gartens sei immer in enger Zusammenarbeit und Absprache mit der Feuerwehr geschehen. Diese Kooperation soll nun noch deutlich ausgeweitet werden: Im Beisein von Feuerwehr- und Umweltdezernent Dr. Markus Kremer, dem Leiter der Feuerwehr Aachen, Jürgen Wolff, und Franz-Josef Kogel vom Feuerwehrverband wurden die neuen Pläne am 30. August vorgestellt und die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Der neue Vertrag sieht vor, dass der NABU alle Freiflächen des Floriansdorfs gestalten und nutzen darf. Auch hier möchte Betty Malangré gerne der Natur mehr Raum geben. „Damit nicht mehr alles ganz so geleckt aussieht“, sagt sie und lacht. Sie und ihr Arbeitskreis stellen sich vor, die Grünflächen nach einem naturnahen Konzept zu gestalten und bspw. statt ordentlich gemähter Rasen auch mal eine Wildblumenwiese zuzulassen.

Darüber hinaus wird das Gelände verstärkt für Umweltbildungsangebote genutzt werden. Britta Mahn, Umweltbildungsreferentin des NABU Aachen, hat das Projekt ebenfalls von Anfang an mit begleitet. Sie hat viele Ideen, wie man das Floriansdorf in Zukunft für weitere Seminare, Workshops, Bastelaktionen und vieles mehr nutzen kann. Das beliebte NABU-Feriencamp fand sogar schon einmal dort statt. Für solche Angebote stehen dem NABU neben den Freiflächen auch zahlreiche Räumlichkeiten im Floriansdorf zur Verfügung.

Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen freut die Kooperation sehr: „Das Floriansdorf Aachen ist seit vielen Jahren ein besonderer Lernraum in unserer Stadt. Wir können stolz darauf sein, dass wir dank der Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler wie der des NABU solch ein außergewöhnliches Angebot gestalten und nun sogar ausbauen können. Wie stark schädliche Umwelteinflüsse und Naturkatastrophen wie Waldbrände oder Starkregenereignisse zusammenhängen, mussten wir in diesem Jahr leidvoll erfahren. Umso wichtiger ist es, Umweltbildungsangebote für Klein und Groß auszubauen. Wir müssen gemeinsam ein deutlich stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, wie wir uns klimagerechter verhalten. Das Floriansdorf ist genau der richtige Ort, um dieses Wissen zu vermitteln und gemeinsam ganz praktisch konkrete Handlungsansätze zu erproben.“

„Während Corona lag hier natürlich alles brach“, ergänzt Malangré. „Aber wir freuen uns darauf, wieder etwas Schwung in die Sache zu bringen. Die Feuerwehr und der NABU sind sich einig, dass dieser Kooperationsvertrag ein absoluter Win-Win ist!“