Stellungnahme des NABU Aachen zum Nachweis eines Wolfes in Aachen
NABU-Pressemeldung
Naturschutz/Artenschutz
Stellungnahme des NABU Aachen zum Nachweis eines Wolfes in Aachen
Verhaltenstipps des NABU sollten beachtet werden
Aachen – Nach der Bestätigung durch die DNA-Analyse, dass es sich bei dem Mitte Januar in Aachen (Grindelweg) beobachteten „wolfsähnlichen Tieres“ tatsächlich um einen Wolf gehandelt hat, weist der NABU noch einmal auf sein Hintergrundpapier hin. Das NABU-Hintergrundpapier enthält unter anderem Erläuterungen zum internationalen strengen Schutz des Wolfes, hilfreiche Informationen zu den Vorbeuge- und Schutzmöglichkeiten für Nutztierhalterinnen und -halter, sowie zum Verhalten bei der Begegnung mit einem Wolf, auch für Hundehalter.
„Der Fall zeigt, dass die Entscheidung der Landesregierung richtig war, Aachen schon 2019 in die Pufferzone des Wolfsgebietes Eifel-Hohes Venn aufzunehmen. Seither haben alle Halterinnen und Halter von Schafen, Ziegen und Gehegewild Anspruch auf vollständige Übernahme der Kosten von Vorbeugemaßnahmen wie wolfsabweisende Zäune und Herdenschutzhunde. Die Entschädigungen für gerissene oder verletzte Haus- und Nutztiere werden, wenn der Wolf eindeutig als Verursacher nachgewiesen wurde auch außerhalb des Wolfsgebietes gezahlt“, so Claus Mayr, 1. Vorsitzender des NABU-Stadtverbandes Aachen e.V.
Der Riss eines Lammes und die Verletzung des Mutterschafes konnten per DNA-Analyse einem der Tiere aus dem bei Hechtel-Eksel in Belgien ansässigen Wolfsrudel zugeordnet werden. Hechtel-Eksel liegt etwa 75 Kilometer nordwestlich von Aachen. „Wir werden uns also auch in Aachen daran gewöhnen müssen, dass gelegentlich Tiere aus diesem Rudel das Stadtgebiet aufsuchen und hier Beute machen“, so Mayr. Umso wichtiger sei es, dass Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter die Angebote des Landes annehmen, und soweit noch nicht geschehen, sich bei der zuständigen Landwirtschaftskammer melden. Spaziergängern, Wanderern und Hundehaltern seien zudem noch einmal die Verhaltenstipps des NABU ans Herz gelegt. Auch wenn der Fall einer Begegnung mit einem Wolf äußerst unwahrscheinlich sei, da Wölfe sehr vorsichtige Tiere sind, sollten Hundehalter ihre Tiere immer an der Leine führen, da frei laufende Hunde von einem Wolf als Konkurrent in ihrem Territorium oder als Partner wahrgenommen werden könnten.
Das Hintergrundpapier ist auf der Homepage des NABU Aachen zu finden unter: https://www.nabu-aachen.de/willkommen-wolf/
Für weitere Informationen steht unsere NABU-Wolfsbotschafterin für Aachen, Frau Dr. Gudrun Maxam, gerne zur Verfügung. Kontakt: G.Maxam@nrw-wolf.de
Weitere Angaben in der Statistik des LANUV NRW (Eintrag 15.1.2022):