Zerstörung des Erholungsgebietes Rabental am Gut Melaten (Klinikum)

Südliche Erschließungsstraße zum Campus Melaten bringt Lärm, zerschneidet Erholungsräume und gefährdet Schutzgebiete

Stellungnahme NABU Aachen Stadt e.V.
Die Änderung des Flächennutzungsplans und die Aufstellung des Bebauungsplans Seffenter Weg Melaten Hochschulerweiterung (RWTH-Campus) wird vom NABU Stadtverband Aachen e.V. abgelehnt.

Kommentar NABU Aachen:
„Das vollständige Versagen der „Exzellenz“-Universität RWTH Aachen bei dem Thema „nachhaltiger Umgang mit Ressourcen“ (Vermeidung von Flächenverbrauch) gerade bei der Verwirklichung eigener Interessen ist besonders beschämend. Besonders erschreckend ist, dass die zuständigen Gremien der Stadt Aachen trotz der vom NABU Aachen im April 2008 vorgebrachten Bedenken offensichtlich nicht in der Lage sind die Problematik zu erkennen und gegen zu steuern.“
Der NABU Aachen fordert eine Einstellung des Verfahrens, die Durchführung einer überzeugendenden und umfänglichen Bedarfsplanung und bei positiven Ergebnis die Realisation des Vorhabens durch Reaktivierung von Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen zu ermöglichen. Der NABU Aachen fordert die zuständigen Gremien darüber hinaus auf das Plangebiet vorrangig dem Landschaftsschutz zuzusprechen.

Das Problem eines unsinnigen Flächenverbrauchs ist selbst im MUNLV NRW erkannt:
Anlässlich des Welt-Umwelttages am 5. Juni 2009 bekräftigt Umweltminister Eckhard Uhlenberg seine Forderung nach einem effizienterem Einsatz der Ressourcen. … Auch die Senkung des Flächenverbrauchs in Nordrhein-Westfalen mit Hilfe des Projekts „Allianz für die Fläche“ hält Uhlenberg für vordringlich: „Wir benötigen einen neuen Schutz der unbebauten Landschaft, den wir nur im Dialog mit den Beteiligten erreichen können. Die ‚Allianz für die Fläche’ ist Teil des Dialogs, den ich im Mai 2006 begründet habe. Hier arbeiten wir mit den Kommunen und Fachleuten aus Wirtschaft und Politik eng zusammen“, erklärte Uhlenberg. Derzeit werden pro Tag bis zu 15 Hektar der freien Landschaft entnommen, eine Fläche so groß wie 20 Fußballfelder…

Zitat aus dem Projekt „Allianz für die Fläche“ des MUNLV NRW:
„Für eine nachhaltige Flächenentwicklung muss die Erhaltung der Ressource Boden stärkere Berücksichtigung finden. Neben der generellen Reduzierung der Flächeninanspruchnahme gehören dazu auch qualitative Aspekte wie die Wiedernutzung industrieller Brachflächen und die Schonung besonders wertvoller und schutzwürdiger Böden. Einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Neuinanspruchnahme von Freiflächen leistet die Reaktivierung von Industrie-, Verkehrs- und Militärbrachen – das sogenannte „Flächenrecycling“.