Mit Obstbäumen wächst eine ganz neue Zielgruppe

Gemeinsamer Artikel der Aachener Zeitung und Aachener Nachrichten

Datum: 31.12.2008

Autor: Joachim Rubner

Aachen. Der Nabu Aachen blickt auf ein anstrengendes, aber auch erfolgreiches Jahr zurück. Vor allem bei der Anpflanzung von alten heimischen Obstbaumsorten hat der Naturschutzbund Deutschland, Ortsgruppe Aachen, einen großen Schritt nach vorne gemacht.
Nachdem schon in den Jahren 2006 und 2007 an die 100 neue Obstbäume alter Sorten auf den Grundstücken des Nabu gepflanzt werden konnten, erreichte in diesem Herbst die Anpflanzung alter, historischer Obstbaumsorten der Region mit finanzieller Hilfe der Stadt Aachen und des Landschaftsverbandes Rheinland im Rahmen des Euregionale-Projektes eine neue, viel größere Dimension: Mehr als 20 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben unter fachlicher Anleitung in diesem Herbst mehr als 300 Bäume aus 67 verschiedenen alten Obstsorten neu gepflanzt.

Für den Nabu Aachen stand im fast vergangenen Jahr neben vielen anderen Aktivitäten vor allem das 20-jährige Jubiläum im Mittelpunkt. Doch nicht nur beim Jubiläumsfest, sondern auch bei der Eröffnung des «Grenzrouten»-Projektes im Rahmen der Euregionale, beim 1. Aachener Schäferfest auf Gut Melaten und beim Familientag im Rahmen der Woche des «Bürgerlichen Engagements» am Dreiländereck haben sich der Nabu und die Nabu-Naturschutzstation sehr erfolgreich einer großen Öffentlichkeit präsentiert.

«Für die ehrenamtlichen Helfer war dies wahrlich ein Kraftakt, aber ich denke, der Einsatz hat sich gelohnt», sagte Claus Mayr, 1. Vorsitzender des Nabu Aachen. Das Interesse an den Informationsständen des Nabu sei stets sehr groß gewesen, «und bei allen Festen sah man dicht umlagerte Experten zur Bestimmung alter regionaler Obstsorten. All das zeigte uns deutlich, dass der Nabu Aachen auf dem richtigen Weg ist», freut sich Mayr.

Mit diesen Projekten, die ja auch im Rahmen der Euregionale erwandert werden können und demnächst Eingang in den geplanten Naturführer des nordrhein-westfälischen Nabu finden sollen, erreicht der Naturschutzbund Deutschland übrigens nicht nur Bürger, die sich für Natur- und Umweltschutz interessieren. Mit der Neupflanzung und dem Schutz von Aachener Hausapfel und Münsterbirne erreicht man auch Menschen, denen es vorrangig um die Erhaltung der Heimat und ihrer Kulturgüter geht.

Auch die bundesweite Aktion «Handys für die Havel» lief in Aachen gut. Seit dem Start der Aktion im Dezember 2006 konnten – auch durch die Unterstützung der Abfallwirtschaft Aachen GmbH – bislang über 1000 Althandys gesammelt und der Erlös für den Ausbau des Naturschutzes an der Havel verwendet werden.