Gemeinsame Pressemeldung Umwelt / Naturschutz / Artenschutz
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Umwelt / Naturschutz / Artenschutz
Aachener WählerInnen fordern mehr Artenvielfalt!
Umweltverbände sammeln weiter Unterschriften
Bei der Halbzeitbilanz der „Volksinitiative Artenvielfalt“ sticht Aachen positiv hervor: Bereits über 1320 AachenerInnen haben die Forderungen der großen Naturschutzverbände BUND, LNU und NABU an den Landtag unterschrieben. Bis Juni 2021 werden noch weitere Unterschriften für den besseren Schutz der biologischen Vielfalt in NRW gesammelt.
Wie eine Bombe schlugen 2017 die Erkenntnisse des Entomologischen Vereins Krefeld und zahlreicher Wissenschaftler ein: Die Insektenfauna in NRW ist zwischen 1989 und 2013 um über 75% zurück gegangen, sogar in Naturschutzgebieten. Doch was hat das Land NRW seit der Veröffentlichung der Ergebnisse unternommen, um dem Insektensterben und allgemein dem Artenschwund entgegen zu wirken? „Viel zu wenig!“, finden der Naturschutzbund Deutschland (NABU), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU). Aus diesem Grund riefen die drei großen, gesetzlich anerkannten Naturschutzverbände in NRW im Frühjahr 2020 die Volksinitiative Artenvielfalt ins Leben.
Die jetzt gezogene Halbzeitbilanz zeigt klar die Bedeutung, die die Bevölkerung dem Biodiversitätsschutz beimisst: Obwohl die Unterschriftensammlung Corona-bedingt erst im Sommer 2020 starten konnte, haben schon bisher über 72.000 Wahlberechtigte unterschrieben. Die erste formale Hürde ist damit bereits genommen; bei mindestens 66.000 Unterschriften muss der Landtag sich mit den Forderungen einer Volksinitiative (VI) befassen.
Auch in Aachen wurden dazu – unter strenger Einhaltung der Corona-Bestimmungen – Unterschriften gesammelt, unter anderem auf Wochenmärkten. Claus Mayr, Vorsitzender des NABU Aachen, freut sich über den Einsatz der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer: „Mit über 1320 Unterschriften hat Aachen bereits das für Volksinitiativen notwendige Quorum überschritten, Aachen liegt damit unter den „Top Ten“ der großen NRW-Städte“.
NABU, BUND und die Mitgliedsverbände der LNU in Aachen betonen aber, dass dennoch auch in Aachen bis zum Sommer weiter Unterschriften gesammelt werden. Dr. Thomas Kreft, Geschäftsführer des RVDL-Regionalverbandes Euregio Aachen: „Mit dem Rückgang der Arten wird auch das Erscheinungsbild unserer historischen Landschaften verschwinden.“
Viele Kernforderungen der Volksinitiative sind auch in Aachen dringend erforderlich: Den Flächenfraß stoppen, Schutzgebiete wirksamer schützen, die Entwicklung naturnaher und wilder Waldbereiche zulassen, den Biotopverbund verbessern, eine naturverträgliche Landwirtschaft voranbringen, die Artenvielfalt in der Stadt fördern.
Weitere Informationen finden sich im Internet, auf der Website der Volksinitiative https://artenvielfalt-nrw.de/. In Aachen können ausgefüllte Unterschriftenbögen in der Geschäftsstelle des NABU Aachen (Preusweg 128a, 52074 Aachen) abgegeben werden.