Vögel zum Start der Brutsaison noch mit Nisthilfen unterstützen

Märchen Vogelhäuser – Foto: Ulrich Schwenk

NABU-Pressemeldung

Naturschutz/Ornithologie
Vögel zum Start der Brutsaison noch mit Nisthilfen unterstützen

Aachen –  Der Frühling naht und mit ihm für viele Vögel der Wettstreit um das beste Revier und den besten Brutplatz. Insbesondere die intensive Nutzung der Landschaft, aber auch die übertriebene Ordnungsliebe des Menschen in seinem unmittelbaren Wohnumfeld erschwert der heimischen Tierwelt jedoch immer häufiger die Wohnungssuche. „Es fehlen Nistplätze. Bäume werden gefällt, moderne Häuser bieten keine schönen Spalten und Löcher mehr, und in manchem Vorgarten finden sich nur noch Kiesel und Steine statt Gebüsch und Hecken“, erklärt Catherine Rox-Dornberg vom Arbeitskreis Ornithologie. Doch hier kann zumindest mit Nistkästen recht einfach und ohne großen finanziellen Aufwand Abhilfe geschaffen werden – auch jetzt noch.

Künstliche Nisthilfen und Unterkünfte sind feste Bestandteile der Arbeit für den Schutz der heimischen Tierwelt. Meisenkästen werden sicherlich am häufigsten in unseren Gärten angeboten. Dabei gibt es eine große Vielfalt an möglichen Nisthilfen: So freut sich beispielsweise der Kleiber über Kästen mit besonders großem Innenraum. Dort hinein bringt er kleine Rindenstücke und große Blätter. Kleiber gehören zu den lautesten Sängern, fallen uns aber zumeist erst bei ihrem Lauf an Baumstämmen herab auf.

„Garten- und Waldbaumläufer benötigen Kästen, die eigentlich größere Schalen mit seitlichen Einschlupfschlitzen sind. Der Baum bildet hier die Rückseite“, ergänzt Jonas Brüggeshemke vom Fachausschuss Ornithologie im NABU NRW. „Darüber hinaus können Nischenkästen für Halbhöhlenbrüter wie Grauschnäpper, Garten- und Hausrotschwanz sowie die Bachstelze angeboten werden. Mauersegler, jene begnadeten, wendigen Flieger, die von Anfang Mai bis Anfang August durch unsere Straßenschluchten kurven, können durch Nistkästen unterstützt werden, die möglichst zu mehreren an höheren Gebäuden angebracht werden“, zählt Brüggeshemke weitere Nisthilfen auf. Auch für den Zaunkönig gebe es eine spezielle Nisthöhle. Und natürlich ließen sich auch große Nistkästen für Turmfalke, Schleiereule und Co. – je nach Standort dann aber mit etwas mehr Aufwand – installieren.

Doch nicht nur Vögel, auch Fledermäuse und Insekten nehmen Nisthilfen gerne an. Für Insekten sind diese leicht gebaut: Ein mit Bohrlöchern versehenes Stück Holz wird an einer sonnigen, windgeschützten Stelle im Garten aufgehangen und schon finden dort Bienen und Wespen ein Zuhause. Fledermauskästen benötigen etwas mehr Aufwand, können jedoch mehrere Jahre von den Tieren bewohnt werden. Wer es nun selber nicht mehr schafft Nisthilfen zu bauen, der kann auf ein breites Angebot im Naturversand zurückgreifen. Allerdings sind voll ausgebuchte Nisthilfen nur dann zu erwarten, wenn es im Umfeld entsprechend Nahrung gibt. Egal ob Meise, Hummel oder Zwergfledermaus: sie alle freuen sich deshalb sehr über naturnahe Gärten.

Der NABU Aachen bot im Januar einen Workshop zum Vogel-Nistkastenbau an und im Februar einen Vortrag zu Nisthilfen für Wildbienen. Wer an ähnlichen Veranstaltungen Interesse hat, kann unser Programm im Auge behalten, das halbjährlich als Flyer rausgegeben wird und auch auf unserer Homepage zu finden ist: https://www.nabu-aachen.de/veranstaltungen/

Anleitungen zum Bau geeigneter Nisthilfen gibt es auch unter: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten/index.html

So nicht, weil nicht dicht – Foto: Ulrich Schwenk